»Wir sind oft unbefriedigt, weil
Wir übersicher witzeln.«
Joachim Ringelnatz
Segel am Wurzener Markt? Ein Leuchtturm in der Wenceslaigasse ? – wenigstens spielen will die Ringelnatzstadt Wurzen mit dem seemännischen Erbe des seefahrenden Sachsen Joachim Ringelnatz.
Beim City-Wettbewerb „Ab in die Mitte“ trat Wurzen mit einer Hafenlandschaft mitten in der Stadt an, die freilich gut geeignet ist, hier auch Kleinkunst aufzuführen.
Blickfang des Projektes hinter dem Alten Rathaus ist ein maritimer Kinderspielplatz, ein Hafen, in dem Segelschaffe ankern, die zum Spielen einladen. Der Sandkasten erhält ein Klettergerüst als Leuchturm.
Aufgewertet werden die Reste der alten Stadtmauer. Sie wird zur Kulisse für eine Bühne für Kleinkunstveranstaltungen im Freien. Ins Konzept einbezogen ist das alte Stadtgefängnis. Direkt aus der Zelle kann bei Veranstaltungen die Bewirtung erfolgen. Auch um die öffentliche Bedürfnisanstalt macht das Projekt keinen Bogen.
Nein, ganz nach Ringelnatz wird hier Kunst am Klo (KAK) angestrebt, schließlich hat Ringelnatz selbst die Sache des Dichtens wert befunden – mit seinem Gedicht „Neidisches auf einen Klomann“. Keramik und maritime Motive sollen das Wurzener stille Örtchen berühmt machen.
Zur Euregia im Oktober wurden die Preisträger ausgelobt. Wurzens maritime Vision ist der dritte Versuch, beim Wettbewerb „Ab in die Mitte“ zu punkten. Im Dritten Anlauf kam Wurzen auf den dritten Platz – mit 10 000 Euro Preisgeld.