»Das Herz sitzt über dem Popo. –
Das Hirn überragt beides.«
Joachim Ringelnatz
Nicht zuerst die kabarettistischen Klassiker aus der Feder von Ringelnatz haben es der Chanson-Sängerin Maegie Koreen angetan. Für ihr Programm „Tieferer Unsinn“ wendet sie sich auch Gedichten zu, die eher vom scheuen und demütigen Charakter des Dichters Ringelnatz sprechen. Damit meistert die Künstlerin aus dem Ruhrgebiet die schwierigste Variante des Chansons, die gesungene Lyrik. In intensiver Interpretation mit tiefer Sensibilität lässt sie ihr Publikum den vertraut scheinenden Ringelnatz in der Verschmelzung von Ton und Wort neu erleben.
Ringelnatz’ skurril-weise Gedichte wurden schon früh im literarischen Kabarett als Chansons interpretiert. Die Diseuse Kate Rühl sang Ringelnatz und kümmerte sich bis in die fünfziger Jahre um sein Werk. Sie war mit Ringelnatz Ehefrau Muschelkalk eng befreundet. Auch Claire Waldoff, der Maegie Koreens musikalische Zuneigung gilt, war dem Dichter verbunden. Muschelkalks Sohn aus zweiter Ehe, Norbert Gescher, war es schließlich, der Maegie Koreen Ringelnatz’ Texte nahe legte. Zum ersten Male führte sie ihre Vertonungen in den siebziger Jahren in Berlin auf.
Im Ringelnatzjahr 2008 anlässlich des 125. Geburtstages von Ringelnatz, ist Maegie Koreen am 24. Mai in seiner Geburtsstadt Wurzen zu erleben: 19 Uhr, in der Aula des beruflichen Schulzentrums, Straße des Friedens 12. Karten gibt es bei der Tourist-Information in der Domgasse 2 oder unter Telefon 03425/926653 zum Preise von 8 Euro.
Informationen unter: www.chanson-cafe.de