»Wir sind oft unbefriedigt, weil
Wir übersicher witzeln.«
Joachim Ringelnatz
Ein männlicher Briefmark erlebte / Was Schönes, bevor er klebte. / Er ward von einer Prinzessin beleckt. / Da war die Liebe in ihm erweckt.
Er wollte sie wiederküssen, / da hat er verreisen müssen. / So liebte er sie vergebens. / Das ist die Tragik des Lebens.
Ob Ringelnatz‘ amouröses Postgedicht Pate steht, wenn die Deutsche Post AG am 7. August 2008 dem 125. Geburtstag des Künstlers eine Sonderbriefmarke vorlegt, ist nicht verbürgt. Präsentiert wird das Sonderpostwertzeichen in Cuxhaven, wo Ringelnatz als Mariner stationiert war. In seiner Geburtstadt Wurzen eröffnet am 7. August um 10 Uhr im städtischen Museum zeitgleich ein Sonderpostamt. Philatelisten und Ringelnatzfreunde können hier Briefmarke und Ersttagsblätter ergattern und eigens wird ein Sonderpoststempel abgeschlagen.
Eine Sternstunde für die größte Ringelnatzsammlung Deutschlands, die auch an diesem Tage zum Rundgang einlädt. Ringelnatzfreunde erwartet auch die Sonderausstellung „Vater und Sohn“ in der städtischen Galerie am Markt, die Unbekanntes aus der Sammlung zeigt und mit seltenen Leihgaben prangt. So stellte der Unternehmer Matthias Hühn drei Ölgemälde des dichtenden Malers zur Verfügung: „Fische“, „Urtiere“ und „Parklandschaft“ sind erstmals in Wurzen zu sehen:
Ein besonderes Geburtstagsgeschenk macht Familie Appel der Wurzener Ringelnatzsammlung. Die Verwandten des Künstlers übergeben am 7. August, 14 Uhr, im Arkadenhof des Museums kostbare Stücke aus dem Familienbesitz. Der Joachim Ringelnatz Verein Wurzen und der Kulturbetrieb der Stadt laden Ringelnatzfreunde von nah und fern herzlich zu diesen Ereignissen ein.