»Das Herz sitzt über dem Popo. –
Das Hirn überragt beides.«
Joachim Ringelnatz
Hartnäckigkeit, Geduld und Optimismus haben den Erfolg gebracht: Mit ihrem auf zehn Jahre angelegten Konzept ist es Viola Heß und ihren Mitstreitern der AG Ringelnatz-Geburtshaus gelungen, den zuständigen Ausschuss des Wurzener Stadtrats davon zu überzeugen, dass der Joachim-Ringelnatz-Verein willens und in der Lage ist, dem denkmalgeschützten Geburtshaus des berühmten Sohnes der Stadt dauerhaft Leben einzuhauchen. Der Ringelnatzverein übernimmt per Betreibervertrag künftig Öffnung und Betrieb des Hauses, im Gegenzug wird die Stadt das Gebäude sanieren und übernimmt die laufenden Betriebskosten.
Ziel ist „die schrittweise, langfristige Entwicklung des Ringelnatz-Geburtshauses zu einer literarischen Gedenk-, Begegnungs- und Forschungsstätte für ein bedeutendes deutsches literarisches Erbe und einen großen sächsischen Künstler.“
Die Angebote sollen einem breiten Publikum Lust auf eine Begegnung mit dem Ringelnatzschen Erbe machen. In der Event-Kneipe werden Vorträge, Konzerte oder Lesungen stattfinden. Im für bis zu 100 Gäste ausgelegten Saal gibt es Puppentheater, Kabarett, Ausstellungen oder Konzerte. Für Kitas und Schulen gibt es gestaltete Führungen, im Werkstattraum ist Platz für Kreativkurse, Kunstprojekte oder museumspädagogische Angebote. In Kooperation mit Kunsthochschulen sollen Ausstellungen und Kunstwettbewerbe organisiert werden. Individualtouristen und Kunstinteressierte können nach der Führung durch das Haus den Leseraum mit Zugang zur Ringelnatzsammlung nutzen. Im 2. OG ist ein Appartement für Künstler und Wissenschaftler geplant.
Unterstützt wird der Verein durch Kooperationspartner, so das Kulturhistorische Museum, die Theater Macher(n) e. V. oder den Verein Schweizerhaus e. V. Püchau. Wichtiger Impulsgeber war und ist Dr. Rainer Ortner von der Hans-Fallada-Gesellschaft e. V., der als Leiter der AG Ringelnatz-Geburtshaus maßgeblich an der Erstellung der Konzeption beteiligt war. Mit dem Netzwerk für demokratische Kultur Wurzen e. V., soll es gemeinsame Projekte zur Integration geben.
Finanziert wird das Ganze über Projektförderungen verschiedener Stiftungen, einen Zuschuss des Kulturraums, Einnahmen aus den verschiedenen Veranstaltungen und Spendengelder, u. a. soll einmal im Jahr eine Benefiz-Gala stattfinden. Einen Großteil der notwendigen Personalkosten will der Verein durch ehrenamtliches Engagement ersetzen. Und damit starten die Ringelnatzfreunde auch schon im unsanierten Haus – sobald Wasseranschluss, Toiletten und die Statik im Saal fertig sind und das Dach dicht ist, soll es mit ersten Veranstaltungen losgehen.
Dass noch viel Arbeit nötig ist, bevor die ehrgeizigen Vorhaben Wirklichkeit werden, ist der engagierten Vereinsvorsitzenden Viola Heß trotz des nun erreichten Meilensteins klar und auch, dass ihr Verein weiterhin jede Unterstützung braucht, die er bekommen kann: „Wir wissen, dass eine anspruchsvolle Aufgabe vor uns steht und begrüßen jeden, der mitarbeiten möchte. Retten Sie mit uns das Ringelnatz-Geburtshaus. Werden Sie Mitglied im Ringelnatz-Verein Wurzen.
Sylke Mathiebe
Konzept als Power-Point-Präsentation.