„Die Stunden, nicht die Tage,
sind die Stützpunkte unserer Erinnerung.“
Joachim Ringelnatz
Der als Hans Gustav Bötticher geborene Joachim Ringelnatz war ein deutscher Schriftsteller, Kabarettist und Maler, der vor allem für seine humoristischen Turngedichte und seine Erzählgedichte um die Kunstfigur Kuttel Daddeldu bekannt ist. Er war berühmt zur Zeit der Weimarer Republik, stand an Popularität den Comedian Harmonists in nichts nach und zählte Asta Nielsen und Paul Wegener zu Freunden und Weggefährten. Sein teils skurril, expressionistisch, witzig und geistreich geprägtes Werk, welches unter Herrschaft der Nationalsozialisten als „entartet“ galt, ist noch heute bekannt und erfreut sich großer Beliebtheit.
Die Leistung seines gelebten Lebens war eigentlich größer als sein schmales Dichtwerk. Ihm gelang, was so wenigen Poeten gelingt: Er hat es verstanden, seine ganze Existenz durchweg zu stilisieren. Die Sicherheit und heimliche Melancholie, mit der er die torkelnde Poetengestalt erst schuf und dann konsequent selbst lebte, ist bei dieser erstaunlichen Erscheinung gewiss das Erstaunlichste. (Friedrich Luft)
Beitragsfoto: Joachim Ringelnatz mit der Porträtbüste von Renée Sintenis, 1933, © SLUB Dresden / Deutsche Fotothek / Fritz Eschen
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