»Das Herz sitzt über dem Popo. –
Das Hirn überragt beides.«
Joachim Ringelnatz
Unter dem Titel »Das wird man ja wohl noch sagen dürfen – Meinungsfreiheit und Demokratie« organisiert PEN Berlin eine Gesprächsreihe in Sachsen, Thüringen und Brandenburg: 37 Veranstaltungen, von Annaberg bis Perleberg, von Ilmenau bis Zwickau, mit 118 mitwirkenden Schriftsteller:innen und Journalist:innen, Publizist:innen und Künstler:innen von Pinar Atalay bis Juli Zeh, von Dirk Oschmann bis Monika Maron.
Nach der Wahrnehmung vieler ist es auch in Deutschland nicht gut um die Meinungsfreiheit bestellt. Zwar waren Mittel und Möglichkeiten, Krittk zu formulieren und Gehör zu finden, nie größer als heute, dennoch wächst die Zahl derer, die sich eingeschränkt fühlen. Aber wer genau hinsieht, wird feststellen, dass sich hier nicht einfach zwei Bevölkerungsgruppen gegenüberstehen. Vielmehr ist es so, dass wer sich heute über »enge Meinungskorridore«, »Denk- und Sprechverbote« und »Cancel Culture« beklagt, morgen selber Grenzen des Zulässigen vorzugeben versucht; je nachdem, worum es gerade geht. Das erschwert den gesellschaftlichen Dialog doch sehr – und an dieser Stelle setzt PEN Berlin an.
Die Podiumsteilnehmer:innen wollen nicht nur miteinander reden, sondern auch mit dem Publikum. Meinungsfreiheit ist nicht Widerspruchsfreiheit; aber bereits das Gefühl eingeschränkter Meinungsfreiheit erschwert den gesellschaftlichen Dialog. Denn wer glaubt, selbst nicht frei sprechen zu können, ist auch viel weniger bereit, seinem Gegenüber zuzuhören.
Video-Zusammenschnitt von der Veranstaltung (Auszüge)
Audio-Mitschnitt von der Veranstaltung (nicht alles, aber vieles)
Radio-Interview mit Sprecher Deniz Yücel von PEN Berlin bei RBB Inforadio
In Wurzen waren mit dabei:
Charlotte Gneuß
Schriftstellerin. Mit Laura Weber Herausgeberin der Anthologie »Glückwunsch – 15 Erzählungen über Abtreibung« (Hanser Berlin, 2023). Dresdner Stadtschreiberin. Zuletzt erschien der Roman »Gittersee« (Fischer, 2023)
Sabine Rennefanz
Autorin, Journalistin für den Tagesspiegel und Kolumnistin für den Spiegel, Theodor-Wolff-Preisträgerin. Zuletzt erschien der Roman »Kosakenberg« (Aufbau, 2024)
Peter Unfried – Moderation
Journalist. Chefreporter der taz und Chefredakteur von taz.Futurzwei, Theodor-Wolff-Preisträger.
Zuletzt erschien: »Autorität ist, wenn die Kinder durchgreifen – Wahre Geschichten aus der Familienhölle« (Ludwig, 2012)
Eine Veranstaltung des PEN Berlin. Kooperationspartner in Wurzen sind der Joachim-Ringelnatz-Verein e.V. und das Netzwerk für Demokratische Kultur e.V..
Der Joachim-Ringelnatz-Verein e.V. wurde 1992 in Wurzen (Sachsen) gegründet. Der Verein organisiert Kleinkunst, Ausstellungen, Vorträge, Lesungen und viele andere Veranstaltungen rund um Joachim Ringelnatz und dessen Geburtshaus in Wurzen sowie den alljährlichen RingelnatzSommer in Wurzen.
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