»Wir sind oft unbefriedigt, weil
Wir übersicher witzeln.«
Joachim Ringelnatz
Wen lädt man ein, wenn Ringelnatz 125. Geburtstag hat? Wer hält mit bei seinem Wortwitz, seiner Welt- und Alltagsklugheit, seiner närrisch-weisen Weltsicht? Der Joachim Ringelnatz Verein in Wurzen entdeckte „Wortfront“, jüngst geehrt mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik. Die Einladung wurde nicht ganz ohne Herzflattern in den Äther geschickt: Würden die weit gereisten, hoch geehrten Sänger und Musiker nach Wurzen kommen? Beinahe wäre es an der Technik gescheitert.
Aber Sandra Kreisler, Roger Stein, Rouven Schirmer und und Johannes Krampen machten es möglich. Sie brachten die technische Ausrüstung mit. Über zwei Stunden schlugen sie im „Schweizergarten“ die rund hundert Ringelnatzfreunde in ihren Bann. Sie kreuzten HipHop mit Klassik, Chanson mit Sprechgesang, würzten mit Rhythmen aus Jazz und Folklore. Der Grundstoff: ihr wunderbar eleganter und witziger Umgang mit Sprache. Ihre Themen machten Ringelnatz große Ehre: Tiefe Lebenserfahrung wie in Sandra Kreisler bittersüßer „Marie“ bis zu schnoddriger Alltagsroutine wie in Roger Steins amüsantem Eingeständnis, dass er „lieber heimlich Volksmusik“ schreibt – wie bei Ringelnatz eben. Zugabe über Zugabe zeigte: Wortfront und Ringelnatzfreunde sind voneinander begeistert. Die Musiker wollen wiederkommen. Vielleicht sogar mit Liedern nach Ringelnatz` Texten.
Und das haben sie über Wurzen auf ihrer Website geschrieben (www.wortfront.com):
„Ein grosses, dickes, fettes Lob an die Betreiber des Wurzener Ringelnatzvereines. So viel Engagement – ein supercooler Auftrittsort, (wunderschönes Gebäude im 50er Jahre-Look mit Säulen) nettes Publikum, Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit – kurz: Wir haben das Gefühl, da wirklich neue Freunde gefunden zu haben.“
Wir auch. Danke für einen wunderbaren Abend. Kommt bald wieder!